Wo liegen die Unterschiede zwischen taubblinden Menschen und uns?

Wo liegen die Unterschiede zwischen taubblinden Menschen und uns?

Tag der Sinne I am BRG Traun

"Die besten und schönsten Dinge auf der Welt kann man weder sehen noch hören. Man muss sie mit dem Herzen fühlen."

Dieser Sinnspruch der taubblinden US-amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller (1880-1968) kann als bezeichnend für den Tag der Sinne I der 2A Klasse angeführt werden.

Am zweiten der drei Projekttage in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien erhielten wir Besuch von Maria Manzenreiter, einer Seelsorgerin der Barmherzigen Brüder in Linz und von Anita Schachinger, einer beinahe tauben und fast blinden, aber überaus lebensfrohen und offenen Zeitgenossin.

Der „Tag der Sinne“ begann mit einem, viele Sinne ansprechenden, Frühstück, welches von den SchülerInnen organisiert wurde. Nach einer kurzen Einleitung durch Maria zeigte sich sofort das große, ehrliche und wertschätzende Interesse der Lernenden an der Lebenssituation von Anita. Mithilfe eines Innenohrimplantates ist es ihr möglich, ein wenig zu hören und so auch zu sprechen. Ich war fasziniert von ihrem Wortschatz und der Art sich auszudrücken. Nicolette Biro, eine Schülerin der Klasse, referierte anschließend über die oben zitierte Helen Keller und zeigte uns Ausschnitte aus der verfilmten Biografie der Schriftstellerin. Mehr und mehr faszinierte uns die Thematik von taubblinden Menschen. Dass diese oftmals eine besondere Zuneigung zu Tieren haben, bestätigte uns Anita. Die Freude war nicht nur bei unseren Gästen groß, als uns „Charlie“ mit seinem Frauchen (Frau Prof. Baumgartner) einen Besuch abstattete. Am Schluss des sinneorientierten Tages durften wir mithilfe eines Handbuches und eines Handschuhes die Schrift der taubblinden Menschen kennenlernen: das Lormen. Dabei werden auf die Innenseite der linken Hand mit der rechten bestimmte Zeichen „geschrieben“. Die Klasse zeigte sich darin sehr geschickt, auch unsere rumänische Austauschschülerin konnte auf diese Weise mit uns kommunizieren. Es schien, als fiele ihr das Lormen leichter als das Sprechen.

Am Schluss dieses Berichtes sei noch die als Überschrift gewählte Frage beantwortet: Der Unterschied zwischen taubblinden Menschen und uns liegt einzig uns allein in der Art der Kommunikation.

Judith Dangl

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