Corona zum Trotz: Erlebnisse und Erfahrungen...

...von meinem Auslandsjahr in England

In diesem Bericht erzähle ich von meinen Erlebnissen und Erfahrungen von meinem Auslandsjahr in England:

Nach monatelanger Vorbereitung ging es für mich im September 2020 endlich los und ich flog nach England, wo ich die nächsten 10 Monate verbrachte. Natürlich war ich traurig als ich mich von meiner Familie und Freunden verabschieden musste, aber die Vorfreude war größer als all die Sorgen.

Erst als ich im Flugzeug saß wurde mir bewusst, dass es jetzt wohl kein Zurück mehr gibt und auf was ich mich hier eigentlich einlasse. Zweifel und auch Angst beschäftigten mich, weil ich auf mich alleine gestellt war und noch niemanden in England kannte, aber ich blieb optimistisch und freute mich bald da zu sein. Ich hatte mich für ein Highschool Jahr entschieden, da ich von England schon immer fasziniert war und ich die Menschen sowie die Kultur besser kennenlernen wollte.

Nach fast zwei Stunden Flug war ich in London gelandet und musste bei meiner Gastfamilie 14 Tage in Quarantäne. Neben den beiden Gasteltern, deren 3 Kindern (4), (9), (15), gab es auch noch einen Hund und eine Katze im Haus. Ich hatte ein Zimmer für mich und konnte es mir gemütlich einrichten. Der Wohnort meiner Gastfamilie hieß Polegate und ich ging in der nächstgrößeren Küstenstadt Eastbourne zur Schule. Der Name der Schule war nach dem in England berühmten und bereits verstorbenen Politiker Sir Cavendish benannt. Ich nahm jeden Tag den Bus zur Schule und musste, wie in England üblich, eine Schuluniform tragen. Vor allem das Krawattenbinden machte mir anfangs Schwierigkeiten, aber bald hatte ich den Dreh raus.

Ich war im Year 11, das letzte Jahr der Highschool vor dem College, weshalb es viele Prüfungsphasen gab. Mein Klassenlehrer, Mr Thompson, war sehr freundlich und erklärte mir alles was ich über die Schule und das Schulsystem wissen musste. Auch die anderen Schüler waren nett und ich knüpfte bald Freundschaften. An der Schule gab es auch eine Auslandsschülerin aus Deutschland, welche jedoch nicht wirklich gesprächig war und wie ich nach einigen Monate erfuhr, ihr Auslandsprogramm abbrach und vorzeitig nachhause flog.

Ich war jeden Tag von 8:45 bis 14:50 in der Schule und hatte viele verschiedene Fächer, welche ich mir aussuchen konnte. Die meisten Lehrer waren sehr verständnisvoll und halfen mir alles zu verstehen. Der Unterricht war aber trotzdem nicht einfach und ich musste oft an daheim denken. Anfangs hatte ich oft Heimweh, aber ich blieb tapfer und freute mich zu Weihnachten für drei Wochen nachhause reisen zu dürfen.

Als ich Anfang Jänner wieder zurück nach England flog, wurden die Schulen dort für 3 Monate geschlossen und ich war im Homeschooling. Die Zeit im Lockdowns war frustrierend, da ich nirgends hin konnte und meistens in meinem Zimmer war. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht mehr wirklich glücklich und wollte wieder zurück nach Österreich und dort die Zeit des Homeschoolings überbrücken, aber ich konnte England, aufgrund eines Flugverbotes, nicht mehr verlassen.

Mitte März wurden die Schulen dann endlich wieder geöffnet und ich hatte wieder einen halbwegs normalen Alltag. Ich absolvierte alle Prüfungen und versuchte das Beste aus der verbleibenden Zeit zu machen.

Im Juni 2021 war das Auslandsjahr vorbei und ich konnte nachhause. Ich war froh nach all den Herausforderungen wieder daheim zu sein und stolz, es geschafft zu haben. Trotz Corona und all den Schwierigkeiten bereue ich es nicht, mein Auslandsjahr gemacht zu haben. Ein Auslandsjahr ist zwar alles andere als leicht und auch die Organisation ist manchmal mühsam, aber man sammelt unbezahlbare Erfahrungen und hat viele tolle Erlebnisse, auf welche man zurückblicken kann.

Alexander Hummel

 

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